Mein Name ist Beate Ebert, Jahrgang 1963, von Beruf Diplom-Psychologin und Psychologische Psychotherapeutin (VT), mit eigener Praxis seit 2006. Ich habe 1994 am Landmark Forum teilgenommen und war vorher skeptisch, ob es mir etwas bringen würde, schließlich war ich Psychologiestudentin und hatte schon eine Menge Selbsterfahrungsseminare hinter mir.
Ich fand das Seminar anfangs weit weniger spektakulär, als ich aufgrund der Beschreibungen von Bekannten erwartet hatte. Mir gefiel nur der Landmark-Forum-Leiter, er war witzig und erstaunlich unbefangen mit all den fremden Leuten. Ansonsten saßen wir von morgens bis spät abends zusammen, ca. 150 Menschen, und führten Gespräche über unser Mensch-Sein. Übrigens dachte ich vorher wegen der langen Kurszeiten, das könnte so etwas wie eine Gehirnwäsche sein. Allerdings hatte ich keine Ahnung, was eine Gehirnwäsche tatsächlich ist, und im Nachhinein erscheint mir der Gedanke ziemlich absurd, dass ein einzelner Mensch 150 erwachsenen selbständigen Menschen gleichzeitig etwas gegen ihren Willen antun könnte. Jedenfalls saß ich da – distanziert, eher gelangweilt – und traute mich nicht, etwas zu sagen, weil mir nichts wirklich Beeindruckendes einfiel. Nach zwei Tagen wurde mir klar, dass ich den Großteil meines Lebens so verbrachte – distanziert, gelangweilt und zurückhaltend – und dass mich das nicht besonders glücklich machte. Daraufhin meldete ich mich zum ersten Mal, sagte etwas ziemlich Banales und war total zufrieden mit mir: endlich war ich von der Zuschauer-Tribüne aufs Spielfeld gegangen. Mein erster „Durchbruch“.
Danach hatte ich viele weitere Einsichten. Mir fielen Kindheitserlebnisse ein und mir wurden Entscheidungen bewusst, die ich über mich, das Leben und andere Menschen getroffen hatte, z.B. dass das Leben gefährlich ist, dass ich irgendwie falsch bin und dass Männer schwach und unzuverlässig sind. Ich sah sehr klar, wie die Vergangenheit mein Leben bestimmte, und wie ich selbst dies durch meine Sichtweisen und mein Verhalten aufrecht erhielt. Ich dachte über das hinaus, was ich vorher als gegeben angesehen hatte.
Die Auswirkungen dieser Einsichten auf mein Leben wurden mir erst in den darauf folgenden Wochen und Monaten so richtig deutlich. Mein schönstes Ergebnis aus dem Landmark Forum ist, dass ich den Heiratsantrag annahm, den mir mein damaliger Freund seit 2 Jahren hartnäckig machte. Vor dem Landmark Forum „wusste“ ich, dass Verheiratetsein nicht funktioniert. Ich hatte es schließlich probiert und war gescheitert. Jetzt war ich weniger mit meinen Meinungen beschäftigt, hörte meinem Freund tatsächlich zu und verglich ihn nicht dauernd mit meinem Ex-Mann. Ich entdeckte, was ich da für ein Goldstück hatte und dass ich mir nichts Schöneres vorstellen konnte, als mein Leben mit ihm zu verbringen. Wir haben 1995 geheiratet und sind nach all den Jahren sehr glücklich miteinander.
Das Landmark Forum ist keine Psychotherapie und es geht ganz anders vor. Der Schwerpunkt einer Psychotherapie liegt auf der persönlichen Geschichte. Der Schwerpunkt im Landmark Forum liegt auf der grundlegenden Ebene, wie Menschen im Allgemeinen sind. Man untersucht, was wir gemeinsam haben, die Paradigmen oder Rahmenbedingungen, die wir uns selbst vorgeben. Das bringt viel Spaß und Leichtigkeit – wenn ich sehe, dass die anderen genauso sind, kann ich aufhören, mich zu verteidigen. Und wenn ich einen Rahmen verändere, wird etwas Neues sichtbar, z.B. wenn ich, statt durch ein winziges Fenster zu schauen, die Tür aufmache, sehe ich neue Möglichkeiten, ohne dass sich die Landschaft draußen verändert hat. Man könnte auch sagen, dass das Landmark Forum einen neuen Rahmen bietet, den jeder individuell mit seinem eigenen Inhalt füllt.
Ich hatte vorher Bedenken wegen der langen Kurszeiten, aber es war so spannend, dass die Zeit sehr schnell vergangen ist. Außerdem kann man zwischendurch jederzeit hinausgehen, mal mit jemandem reden oder einfach einschlafen, was mir manchmal passiert ist.
Das Landmark Forum ist ein äußert praktischer Kurs und ich war erstaunt, welche Ergebnisse wir alle in dieser kurzen Zeit hatten. Da ich die Anwendung der Sichtweisen, die ich dort kennen gelernt habe, weiter übe, habe ich auch weiterhin Ergebnisse. Ich leide weniger, seit ich teilgenommen habe, weil ich mehr Verantwortung für mein Leben übernehme. Ich bin ehrlicher mir selbst und anderen gegenüber, was sich sehr positiv auf meine Freundschaften auswirkt. Ich kann mich selbst besser leiden und bin weniger misstrauisch anderen Menschen gegenüber. Und ich nehme Vieles nicht mehr so schwer und kann über mich selbst lachen. Deshalb erzähle auch vielen Menschen davon und freue mich, wenn jemand teilnimmt, den ich kenne.